Allgemeines über Diaschauen
Warum werden Diaschauen heute noch besucht ?
In der Tat. Diavorträge/Diaschauen werden nicht sehr häufig besucht. Woran liegt das ?
Nun, die meisten Menschen haben heute kein Interesse mehr an Landschaften, Tieren, Pflanzen und Blümchen !
Ein Beispiel: Sie unternehmen eine Busreise in ein bekanntes Ferienziel oder Sie besichtigen eine Stadt. Der Bus ist voll- 56 Leute- bekannt und weniger bekannt, fahren mit. Mitten in einem schönen Ort mit einer sehr reizvollen Umgebung, hält der Bus. Alle aussteigen. 4 Stunden Aufenthalt. 2 Paare holen den Reiseführer aus der Tasche und studieren ihn noch einmal kurz, legen die Richtung fest und los geht es. 52 Menschen halten Ausschau zu nächsten Kneipe.
Noch bequemer ist es zu Hause zu sitzen und sich einen Reisefim am Fernsehen anzusehen. Aber auch in diesen Filmen sind sie schon ab der 5. Minute bei des Menschen liebster Beschäftigung - am Essen.Oder ein Kleinbauer erzählt im Hintergrund mit seiner eigenen Landessprache den Gemüseanbau in seinem Garten.
Die modernen Moderatoren (und -innen) werden in einer Nahaufnahme vor dem Hintergrund einer wunderschönen Landschaft gezeigt, die man nur erahnen kann. Und der Moderator erklärt dann mit Blick auf seine Nasenhaare diese doch so herrliche Landschaft. Auch die Sprünge innerhalb einer solchen Produktion sind enorm. Kürzlich kam z.B. am Fernsehen (WDR) eine Produktion von der Sieg, von der Quelle bis zur Mündung, dazwischen die Möhnetalsperre. S u p e r. Dafür bezahlen Sie 215 Euro im Jahr!

Hier bildet nun eine Diaschau eine gute Brücke, denn hier wird man über Landschaften, Sehenswürdigkeiten und Eigenheiten der Natur informiert. Kurzum über alles das was einen im Urlaub und bei Wanderungen interssiert. Der Kino-Effekt ist garantiert ! Es fehlt nur noch eine gute Gestaltung einer Diaschau.

Wie gestalte ich eine(n) Diavortrag / Diaschau ?
Zunächst muß unterschieden werden zwischen einem
Diavortrag
und einer
Diaschau.
Es muss also schon zum Beginn der Arbeit festgelegt werden, wozu man sich entscheidet und wieviel Arbeit man sich machen will:
Diavortrag:
Der Diavortag erfolgt meist live, d.h. der Referent und zugleich Vorführende spricht während des Diavortrages über die Bilder, erzählt über Begebenheiten und Erinnerungen und informiert zugleich über Land und Leute, aber eben sehr oft auch über das selbst Erlebte. Währendessen darf er natürlich nicht vergessen, die Projektoren zu bedienen. Auf Grund der Fülle seiner Aufgaben, wobei sicher die Konzentration auf dem gesprochenen Wort liegt, kann er sich wenig um die Technik zur Bedienung der Projektoren kümmern. Die Folge ist meist eine monotone, immer gleichförmigen Diawechsel und gleichförmige Überblendung der Projektoren. Diese Art der Vorführung erfolgt meist nur mit zwei Projektoren. Mit aufwendigen Steuerprogrammen über PC kann man zwar die Projektoren vielseitig steuern und während des Vortrages dazu sprechen, doch bleiben dabei die synchronen Effekte und die Musik- und Geräuschkulisse zur doch so nötigen Kurzweil, Dramatik und Synchonisation meistens auf der Strecke, selbst wenn der Text vom Papier oder direkt vom PC abgelesen wird.
Je nachdem, wieviel Arbeit sich ein Referent vor einer Diaschau macht: Im einfachsten Falle braucht man nur die Dias in der richtigen Reihenfolge in das Magazin zu stecken und frei nach Schnauze loszulegen- um es volkstümlich auszudrücken. Anders ist das bei einer
Dia-Multivisionsschau:
Eine Dia-Multivisionsschau beansprucht wesentlich intensivere Vorarbeit, die je nach Aufwand sehr zeitraubend sein kann. Die Arbeit entspricht etwa einer Fernsehproduktion.
Die Dias müssen sehr sorgfältig auf einem Leuchtpult im Hinblick auf schöne und wirkungsvolle Überblendungen ausgesucht werden. Das sogenannte dritte Bild, das während einer längeren Überblendung von zwei oder mehreren Projektoren entsteht, lässt die ansonsten starren Bilder leben.
Für die herkömmliche Methode einer Vertonung waren früher mindestens drei Tonbandgeräte und ein Mischpult nötig. Eine gut durchdachtes schriftliches Konzept war dafür nötig, das zeitlich mit einer Stoppuhr genau eingehalten werden musste.
Die beste und neuere Möglichkeit zu einer technisch optimalen Dia-Multivisionsschau zu kommen, ist die Prograrmmierung in einem PC mit entsprechenden Programmen ( s.Startseite "Steuerung mit m.objects").
Dazu muss jedes Dia einzeln eingescannt werden und in den Steuerprogrammen bearbeitet und zurechtgerückt werden. Diese Steuerprogramme sind aber nur zum Programmieren der Steuerbefehle zuständig. Diese Steuerbefehle werden an die Diaprojektoren weitergegeben. Vorgeführt wird daher nach wie vor über Dia-Projektoren (nicht über Beamer) und die Qualität ist dadurch optimal. Nur bei digitalen Shows kommen Beamer zum Einsatz.

Für die einzelnen Szenen und Abschnitte müssen erfahrungsgemäß viele Musikstücke und Geräusche ausgesucht werden. Dazu müssen die einzelnen Szenen festgehalten und die Musik-/Geräuschstücke entsprechend zugeordnet werden. Das ist eine sehr mühsame und langwierige Prozedur. Sehr viel Gefühl zur Musik und den dazugehörigen Bildern ist dafür erforderlich. Gesungene Titel sind dafür nahezu unbrauchbar. Auch bekannte instrumentale Titel sind nahezu verpönt, weil fast jeder den entsprechenden Text zuordnen kann, der dann überhaupt nicht zur Szene passt. Zudem kommt noch die Unterbindung des deutschen Staates, ohne Genehmigung der GEMA und der Schallplatten- Firmen, Musik zu veröffentlichen. So ist man auf ein noch sehr begrenztes Feld der GEMA-freien Musik, wie z.B. Highlands angewiesen (s.Startseite unter Musik).
Das Einspielen in das Programm erfolgt analog über ein Tonbandgerät oder Kassetterecorder oder digital direkt von einem PC oder von einer CD.
Schon im Urlaub oder während der Vorbereitung zu einer Diaschau muss man Original-CD`s aus dem jeweiligen Gebiet an Ort und Stelle aussuchen. Das ist auch nicht immer mit wenigen Kosten verbunden. Teilweise müssen auch die Geräusche live aufgenommen werden.
Damit diese schöne Musik ihre Wirkung nicht verfehlt, darf sie natürlich nicht zu oft und schon gar nicht an markanten dramatischen Stellen unterbrochen werden (s.Startseite "Sprache). Ein gezielter und möglichst kurz gehaltener Kommentar zwischen oder während den Musikstücken ist angesagt. Auch dieser Kommentar muss als Text aufgeschrieben und in der jeweiligen Länge der Szene angepasst und eingefügt werden.
Dieser Kommentar kann auf ein Tonband/Kassettenrekorder aufgesprochen und -wenn man einen PC besitzt- anschließend analog in das Programm eingelesen werden. Die neuen Soundkarten ermöglichen aber auch eine direkte Sprachaufnahme in den PC.

Im Programm werden am Bildschirm die Bilder, die Musik, die Geräusche und die Sprache durch entsprechende Kurven sichtbar und können so einander zugeordnet werden. Nicht selten merkt man dabei, dass doch die Sprache etwas zu lang oder die Musik etwas zu kurz für die Szene war- so beginnt nun das Ändern, ändern, ändern...
Dann müssen Titel fotgrafiert werden. Das ist zwar mit dem PC nicht mehr so mühsam wie früher, als man noch jeden einzelnen Buchstaben auf eine entsprechende Unterlage legen musste, doch mit dem PC muss alles perfekter und mit entsprechenden Schriftarten ausgewählt und nach wie vor vom Bildschirm auf ein Dia abfotografiert werden. Es ist ratsam diese Titel gleich zu Anfang beim Einsortieren der Dias in die Magazine einzuordnen, ebenso wie abfotografierten Landkarten mit den entsprechenden visuellen Hinweisen.

Wenn das alles im PC entsprechend einander zugeordnet worden ist, müssen die Dias in dieser Reihenfolge in die Magazine (bei 4 Projektoren = 4 verschiedene Magazine) eingeordnet werden.
Mehrere Probeläufe am PC und mit den Projektoren sind notwendig, um Verbesserungen und Optimierungen mit einfließen zu lassen.
Nun kann die CD gebrannt werden. Ein Probelauf von der CD ist nötig.
Ganz Beflissene, so wie es bei mir der Fall ist, suchen noch ein schönes Dia aus für das Etikett der CD.
Für alle Operationen müssen natürlich qualitativ gute Geräte zur Verfugung stehen, die ebenfalls sehr ins Budget schlagen. Einfacher ist ein Ablauf direkt von einem PC (Notebook). Damit hat man eine bessere Kontrolle während der Vorführung.
Es ist also ein langer, beschwerlicher Weg zu einer guten Diaschau.
Es gibt dazu viele gute Bücher und Anleitungen zu lesen. Patentrezepte letztendlich gibt es nicht.
Nicht selten sind da weit über 100 Stunden Arbeit- aber schöne Arbeit- nötig.

Auch die beste Technik hilft nicht immer über eine schlechte Darbietung hinweg. Es gibt viele gute Projektoren-Hersteller. Aber alles was gut ist, entsprechend sind auch die Kosten. Ich habe mich in diesem Falle für einen Kompromiss entschieden. Die Diaschauen zeige ich mit vier superhellen Kindermann-Projektoren MPC 2500 Silent mit LEICA-Objektiven. Dazu mehr unter Startseite "Steuerung mit Kindermann-Projektoren".

Nachdem die Digitaltechnik Einzug gehalten hat, werden einige alte und alle neuen Multivisionsschauen mit einem hochwertigen EPSON-Scanner vorgeführt.
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